Ikonenweihe in Salzburg zum Sonntag der Orthodoxie
Am ersten Sonntag der großen Fastenzeit, dem s.g. „Sonntag der Orthodoxie“ wird in den Kirchen des Byzantinischen Ritus das Gedächtnis des Sieges des rechten Glaubens über den Ikonoklasmus durch die Anerkennung der Rechtgläubigkeit der Gestaltung und Verehrung der heiligen Ikonen durch den Entschluss des siebenten Ökumenischen Konzils (zweites Konzil von Nikäa, 787 n.Chr.) gefeiert. Jener Entschluss des Konzils erklärt:
„In ähnlicher Weise wie das Zeichen des kostbaren und lebenspendenden Kreuzes sollen die ehrwürdigen und heiligen Ikonen aus Farben, Mosaikwerk und anderem geeigneten Material in die heiligen Kirchen Gottes, auf heiligen Geräten und Gewändern, an Wänden und auf Tafeln, an Häusern und Wegen angebracht werden, und zwar Ikonen unseres Herrn, Gottes und Heilandes Jesus Christus, unserer makellosen Herrin, der heiligen Gottesgebärerin, der verehrten Engel und aller Heiligen und Seligen; denn in welchem Maße sie andauernd durch ikonische Abbildung gesehen werden, in solchem Maße werden auch diejenigen, die sie betrachten, zum Gedenken an die Urbilder und zur Sehnsucht nach ihnen erweckt; und man soll ihnen Gruß (aspasmos, eigentlich „Kuss“) und ehrende Proskynese erweisen, nicht allerdings die unserem Glauben entsprechende wahre Anbetung, die nur der göttlichen Natur gebührt, sondern auf die Weise, wie dem Zeichen des kostbaren und lebenspendenden Kreuzes, den heiligen Evangelien und den übrigen heiligen Weihgaben Verehrung erwiesen wird . . . denn die der Ikone erwiesene Ehre geht über auf das Urbild, und der die Ikone verehrt, verehrt in ihr die Person (hypostasis) des Dargestellten.“ (Zitiert aus Thomas Bremer „Verehrt wird er in seinem Bild“: Quellenbuch zur Geschichte der Ikonentheologie, Paulinus Verlag, 2014.)
Zur Feier dieses Festes, fand in der Salzburger St. Markus Kirche bei der vorabendlichen Göttlichen Liturgie der deutschsprachigen Gemeinde des Zentrums für Ostkirchliche Spiritualität („Byzantinisches Gebetszentrum") am 20. Februar eine Weihe von Ikonen Statt. Die mehr als zwanzig neuen Ikonen wurden nach traditionellen Methoden in der Zeit des Lockdowns von Priester John Reves, Leiter und Seelsorger des Zentrums, für das Gebetszentrum „geschrieben“. Die auf den Ikonen dargestellten Heiligen sind u.a. Johannes der Täufer, Maria Magdalena, die Heiligen drei Hierarchen (Basilius der Große, Johannes Chrysostomos und Gregorios der Theologe), Katharina von Alexandrien, Benedikt von Nursia, Rupert von Salzburg, Erentrudis vom Nonnberg, Johannes Cassianus, Symeon der neue Theologe, Silouan der Athonit, Makarios der Gosse, und Gregorios Palamas. Diese neuen Ikonen werden in der Heilig-Geist Kapelle des Byzantinischen Gebetszentrums ihr zu Hause finden.
„Herr, unser Gott, den Menschen hast Du nach Deinem Bild und Deiner Ähnlichkeit erschaffen und dieses Bild, das durch die Auflehnung des Erstgeschaffenen zerstört worden war, hast Du durch die Menschwerdung Deines Christus erneuert, der Knechtsgestalt annahm und Mensch wurde. Durch Ihn hast Du den Menschen in die ursprüngliche Würde zurückgeführt in Deinen Heiligen, deren Abbilder wir andächtig verehren. Wir verehren die Heiligen, die Dein Bild und Deine Ähnlichkeit in sich trugen. Sie lobpreisend, verherrlichen wir Dich als ihr Urbild.“ (Aus dem Ikonenweihegebet aus „Gepriesen bist Du, Herr!“, Gebetsbuch des Byzantinischen Ritus, Collegium Orientale, 2020.)