Ukrainische gr.-kath. Osterliturgie in Klagenfurt
Neben den orthodoxen Kirchen feierten vergangenen Sonntag auch einige der gr.-kath. Gemeinden das Fest der Auferstehung Christi, gemäß dem julianischen Kalender. Seit 11 Jahren wurde erstmals wieder die Göttliche Liturgie an diesem Osterfest, am 24. April 2022, im byzantinischen Ritus für die ukrainischen Gläubigen in Klagenfurt gefeiert. Generalvikar Yuriy Kolasa feierte die Göttliche Liturgie gemeinsam mit dem ukrainischen Seelsorger Vitaliy Mykyty aus Salzburg im überfüllten Klagenfurter Dom. Die große Anzahl an Gläubigen ist durch den Kriegsausbruch in der Ukraine zu begründen. Zahlreiche Flüchtlinge wurden im Kärntner Land gastfreundlich aufgenommen. Nach der Liturgie fand die traditionelle Speisesegnung der Ostergaben statt. Alle Gläubigen wurden zu einer Osteragape in den Garten des Pfarrhofes eingeladen.
Es ist eine große Freude, dass die langjährige Tradition der Feier der Göttlichen Liturgie in Kärnten nach 11 Jahren nun wieder aufgenommen wurde!
Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg bot die Diözese Gurk den dort ansässigen Gläubigen der ukrainischen Gr.-Kath. Kirche an, die Göttliche Liturgie im byzantinischen Ritus an Sonntagen dort zu feiern. Über 25 Jahre betreute die ukrainische Gemeinde in Klagenfurt P. Kowaliuk aus Graz. Zur Blüte der ukrainischen Gemeinde in den 1970er Jahren besuchten etwa 80 bis 120 Gläubige regelmäßig die Gottesdienste.
In der Amtszeit von Prälat Dr. Ostheim-Dzerowycz, dem damaligen Zentralpfarrer der Gr.-Kath. Pfarre St. Barbara in Wien, wurde die byzantinische Liturgie einmal im Monat in der Kapuzinerkirche in Klagenfurt gefeiert, dazu auch an den Hochfesten. Meist gab es auch im Juni auf dem Friedhof der Kosaken in Lienz/Osttirol eine feierliche Liturgie und ein Totengedenken. Höhepunkte für die ukrainische Gemeinde waren der Besuch des damaligen Bischofs von Klagenfurt, Dr. Egon Kapellari, sowie der Besuch des Metropoliten, Kardinal Dr. Lubatschiwskyj zusammen mit Prälat Ostheim-Dzerowycz in den 80-er und 90-er Jahren.
In der Amtszeit von Viktor Kurmanowytsch als Administrator der Zentralpfarre St. Barbara in Wien (2000-2007) wurden die Gottesdienste der ukrainischen Gemeinde in die Heiligengeistkirche in Klagenfurt verlegt, die von Ursulinen betreut wird.
Seit 2000 nahm die Zahl der Gläubigen spürbar ab, sodass die Liturgie nur mehr unregelmäßig gefeiert wurde und schließlich ab 2011 keine Göttliche Liturgie in Klagenfurt stattfand.
Umso größer war die Freude, dass am Osterfest 2022 nach 11 Jahre der Dom wieder gefüllt war mit ukrainischen gr-kath. Gläubigen! Die Geschichte hat sich wiederholt. Der Krieg hat tausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Das Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich hat wie nach dem 2. Weltkrieg die seelsorgerliche Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in Kärnten wieder etabliert.