Kolasa: Russland verübt "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
Wien/Lviv, 11.10.2022 (KAP) Als "eindeutige Verbrechen gegen die Menschlichkeit" hat der Wiener Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa die aktuellen russischen Angriffe auf die Ukraine verurteilt. In den letzten zwei Tagen wurden mehr als 84 Raketen und Luftangriffe auf die zivile Infrastruktur und die Zivilbevölkerung in über 20 Städten der Ukraine durchgeführt. Zu den Zielen, die das russische Verteidigungsministerium später als legitim erachtete, "gehörten Energieanlagen, Wohngebäude, Schulen und Universitäten, Museen und Straßenkreuzungen inmitten von Städten", zeigte sich Kolasa am Dienstag gegenüber Kathpress entsetzt. - Nach neuesten Informationen kamen dabei 14 Menschen ums Leben und 97 wurden verletzt.
Kolasa gehört der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche an und stammt aus Lemberg/Lviv. "Meine 75-jährige pflegebedürftige Mutter sitzt schon zwei Tage in ihrer Wohnung ohne Wasser, Strom und Telefonnetz", berichtete der Priester: "Meine Schwester kümmert sich um sie, aber es gibt Tausende von alten und pflegebedürftigen Menschen, die unter diesen unmenschlichen Bedingungen allein gelassen werden."
Seine Nichte, so Kolasa, arbeite als Kardiologin in einem Kinderkrankenhaus in Lemberg. Wenn der Strom ausfällt, reiche das Notstromaggregat für zwei Tage. Die Nichte mache sich nun große Sorgen um die vielen kleinen Kinder auf der Intensivstation.
"Die Zerstörung der Infrastruktur zur Lebenserhaltung kann eine neue Flüchtlingswelle auslösen", warnte Kolasa: "Hunderttausende von Menschen, die aus Europa zurückgekehrt sind, könnten gezwungen sein, dort erneut Schutz zu suchen".
Kolasa bat eindringlich um weitere Hilfe für die Menschen in Not und um das Gebet, "um diesen völlig absurden Krieg zu beenden".
(Spendenkonto Ostkirchenordinariat, IBAN: AT78 1919 0001 3602 6950, Zahlungsreferenz: 3722401205 Ukraine Hilfe)
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