Papst spricht von Aggression gegen die Ukraine
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz erneut zum Gebet für die Ukraine aufgerufen. Dabei erinnerte er am Mittwoch an den 90. Jahrestag des Holodomor-"Hungermordes" und betonte ausdrücklich auch die aktuelle "Aggression" gegen die Ukraine.
Zunächst erinnerte er an den "schrecklichen Völkermord des Holodomor, die von Stalin absichtlich ausgelöste Vernichtung durch eine Hungersnot in den Jahren 1932 und 1933". Der Papst rief zum Gebet für die Opfer dieses Genozids auf und fügte hinzu: "Und beten wir auch für die vielen Ukrainer, darunter Alte, Frauen und Kinder, die heute das Martyrium der Aggression erleiden."
Unter "Holodomor" versteht man die Hungerkatastrophe ("Hungermord") der Jahre 1932/33 in der Ukraine. Diese wurde von den Sowjets absichtlich herbeigeführt, um die wohlhabenden ukrainischen Großbauern ("Kulaken") zu schwächen und zum Eintritt in die Kolchosen und Sowchosen zu zwingen. Nach Schätzungen forderten die Repressionen der Sowjets allein in der Ukraine rund acht Millionen Opfer.
Der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) war 1933 einer der ganz wenigen Vertreter des Westens, der sich für die Hungeropfer einsetzte. Zum 90-Jahr-Gedenken an den Holodomor findet am kommenden Samstagabend (18 Uhr) im Wiener Stephansdom ein Gedenkgottesdienst mit dem Generalvikar der Erzdiözese Wien, Nikolaus Krasa, und dem Generalvikar der katholischen Ostkirchen in Österreich, Yuriy Kolasa, statt.
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