Bischöfe fordern weitere Hilfe und Solidarität für die Ukraine
Weil ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine "leider nicht in Sicht ist, sind Hilfe und Solidarität lebensnotwendig". Das haben die österreichischen Bischöfe mit Blick auf den seit mehr als zwei Jahren tobenden Konflikt im Osten Europas betont. Die Ursache für das Leid der 17,6 Millionen Menschen, die in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, und der 6,3 Millionen Heimatvertriebenen sei "ein schweres Unrecht, das immer wieder klar benannt werden muss": Die Attacke Russlands gegen die freie und souveräne Ukraine und die gezielten Schläge gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur seien "ein fundamentaler Bruch des Völkerrechts", so die Bischofskonferenz in einer Erklärung im Anschluss an ihre Frühjahrsvollversammlung in St. Georgen am Längsee.
Gewürdigt wird in dem Text das Engagement der österreichischen Caritas, die seit 30 Jahren in der Ukraine im Einsatz sei und aktuell Projekte zu Winterhilfe, Altenpflege und Hilfe für Kinder durchführe. Das Spektrum reiche von humanitärer Notversorgung mit sauberem Trinkwasser, Nahrung, Medikamenten und Unterkünften bis hin zu langfristiger Unterstützung wie psychosozialer Betreuung, Bildungsmaßnahmen, Sanierung von Wohnraum und Wiederherstellung der Existenzgrundlagen. Ein Gutteil der Mittel für diese Hilfe sei Menschen zu verdanken, die dafür spenden, wiesen die Bischöfe hin.
Sie sehen aber auch die öffentliche Hand gefordert, mehr Geld für die Hilfe in der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Mit der Caritas treten die Bischöfe dafür ein, dass der Auslandskatastrophenfonds bis 2030 auf insgesamt 200 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt wird; davon sollten 80 Prozent für lang anhaltende Krisen und 20 Prozent für akute Notsituationen vorgesehen werden.
Für Vertriebene aus der Ukraine in Österreich forderten die Bischöfe eine langfristige Perspektive und bessere Integrationsangebote. Nach deren Absicherung durch die Grundversorgung als erstem Schritt sollten Betroffene jetzt verlängerte Aufenthaltstitel bekommen, um im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Im Bedarfsfall sollte es eine Absicherung über die Sozialhilfe geben, regte die Bischofskonferenz an.
Die Bischöfe schlossen mit einem Aufruf zum Gebet für die Opfer des Krieges. Es möge "die Herzen jener berühren, die für den ersehnten Frieden verantwortlich sind".